Ein Thema mit enormem Handlungsbedarf

1. Energie-Fach-Forum „Wetterau macht’s effizient“ rückt LED-Beleuchtung und Grüne IT in den Fokus.

Das Bewusstsein, den Umgang mit vorhandenen und neuen Energien zu überdenken, wächst stetig. In der Gesellschaft wie in der Wirtschaft. 50 Prozent der Unternehmen erachten das Thema Energieeffizienz für wichtig bis sehr wichtig. Denn nach Personal- und Rohstoffkosten stehen Ausgaben für Strom, Heizung, Kältetechnik etc. an dritter Stelle. Doch der Kostenfaktor ist es nicht allein, der Kommunalvertreter wie Firmeninhaber über effektive Maßnahmen zur Reduzierung von Energie nachdenken lässt. Es ist auch die Verantwortung für den Klimaschutz und damit für nachfolgende Generationen.

Das Thema ist von herausragender Bedeutung, bei dem es einen enormen Handlungsbedarf gibt. Als Wirtschaftsförderer sehen wir eine unserer Aufgaben darin, möglichst viele Kommunen und Unternehmen dafür zu sensibilisieren, so Klaus Karger. Für Klaus Karger und seinen Kollegen Bernd-Uwe Domes, die beiden Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau, Grund und Anlass, die Initiative Wetterau macht's effizient ins Leben zu rufen. Eine Initiative, für die sie Mitstreiter aus dem regionalen Energie- und Finanzwesen sowie der Wissenschaft gewinnen konnten. Das gemeinsame Anliegen der Kooperationspartner:  Betriebe ebenso wie Städte und Gemeinden darin zu unterstützen, ihren Energieverbrauch zu verringern. Zum einen mit Information und Aufklärung in Fach-Foren, zum anderen durch individuelle Beratung. Denn auch wo der Wille da ist: Die Fülle von Richtlinien, Verordnungen, Fördermöglichkeiten beim Thema Energiesparen zu überblicken, erfordert kompetenten Beistand.

Wie weniger Energie durch eine Neuausstattung mit LED-Beleuchtung und Grüner IT verbraucht werden kann, beleuchteten beim 1. Fach-Forum Wetterau macht's effizient im Alten Hallenbad in Friedberg zwei ausgewiesene Fachberaterinnen: Über LED Beleuchtung: Effizient und flexibel referierte Birgitt Knott von der HessenEnergie, Green IT - Effizienzmaßnahmen für jeden Arbeitsplatz stellte Johanna Dunez, von der ovag Energie AG vor.

LED-Beleuchtung - effizient und flexibel

Die Glühbirnen sind weg. Aber warum sollte die vor wenigen Jahren eingebauten Halogenstrahler gegen LED, also Light Emitting Diodes bzw. Leuchtdioden, ausgetauscht werden? Die klare Aussage von Birgit Knott, Fachberaterin der HessenEnergie, der Gesellschaft für rationelle Energienutzung: Weil LEDs die Energiekosten in Sachen Licht um bis zu 70 Prozent reduzieren können. Aber welche LEDs sind für meinen Betrieb sinnvoll? LEDs, die warmweißes Licht machen oder neutralweißes? Welche LED brauche ich, um meine Waren Energie effizienter und noch besser präsentieren zu können? Welches Licht benötigen meine Mitarbeiter in der Halle, wieviel die Kollegen in der Werkstatt? Die höchsten Einsparungen sind generell mit einem Leuchtdiodenaustausch in Kombination mit einem Lichtmanagement-System zu erzielen, erklärte Birgit Knott.

Konferenzschaltungen anstelle von Dienstreisen

Die Abkürzung Green-IT ist längst nicht so bekannt wie LED. Doch wird sie in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche ein Begriff sein, dem zunehmend Aufmerksamkeit zukommen wird: Denn auch die Nutzung von Informationstechnologien gilt es Umwelt- und Ressourcen schonend zu gestalten.

Zu der Ausstattung eines PC-Arbeitsplatzes gehört in vielen Unternehmen ein Drucker, ein Scanner, meist auch ein Fax-Gerät. Geräte, die für den steten Einsatz bereitgehalten werden - selbst, wenn es keine aktuelle Notwendigkeit gibt. In größeren Unternehmen, aber auch in Kommunen stehen Server an verschiedenen Orten. Sie zusammenzufassen, spart Energie. Die Rechenzentren in Deutschland verbrauchen mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht einer Leistung von drei mittleren Kohlekraftwerken, erläutert Johanna Dunez. Um den Energieverbrauch im Bereich der Informationstechnologie zu reduzieren, ob im Betrieb, in Büros oder in Unternehmen, ist es aus Sicht der Expertin notwendig: Ziele der Energieeinsparung festzulegen, eine Potenzialanalyse zu erstellen und danach den konkreten Bedarf der wirklich benötigten IT-Infrastruktur zu ermitteln. Nicht zuletzt gilt es auch, die Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren: Nach Feierabend nicht nur den Bildschirm abzuschalten, sondern den PC herunterzufahren. Deutlich verbessern lässt sich die Kohlendioxid-Bilanz, wenn anstelle von Dienstreisen zu Besprechungen eine Videokonferenz ermöglicht wird.

Die Auftragslage in Unternehmen wie im Handwerk ist derzeit gut, sagt Bernd-Uwe Domes, da steht Energieeinsparung für sie nicht an erster Stelle. Doch beim Thema Energie ist nicht nur die aktuelle Situation gefragt, sondern nachhaltige Prozesse. So bleibt die wfg mit der Initiative Wetterau macht's effizient am Ball.

Energieeffizienz für Kommunen und Unternehmen
1. Fach-Forum „Wetterau macht’s effizient“ (v.l.n.r.): Johanna Dunez, Dr. Hans-Peter Frank, Boris Kniß, Frank Biermann, Bernd-Uwe Domes, Birgit Knott, Jürgen Idzkowski und Klaus Karger.

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